Salon Rétromobile Paris
- Ramon Egger
- 10. März
- 2 Min. Lesezeit

Glanz und Glamour in Paris: Das Niveau an der Rétromobile 2025 war hoch, sehr hoch. Ins Zentrum der Veranstaltung rücken sich vermehrt die grossen Autohersteller. DS Automobile, die mit kunstvollen Installationen – unter anderem ein Nachbau der Darstellung zur Demonstration der Hydropneumatik – den N°8 präsentierte. Renault zeigte zwar auch etwas elektrische Gegenwart, setzte aber vor allem stark auf die positive Wirkung der Vergangenheit. Ganz nach dem Motto von Konzern-Chef Luca de Meo, dass man sich seiner Wurzeln bewusst sein müsse, um zu wachsen. So stellte man zwar auch das Concept Car «Filante Recorde 2025» aus, mit dem man künftig – bislang noch unbenannte – Rekorde einfahren will, präsentierte aber gleich daneben das historische Vorbild: Den Record 40 CV, der 1925 den Rekord über 50 Meilen (80.5 km) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 190 km/h einfuhr und im Jahr darauf während 24 Stunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 173.6 km/h fuhr.
Aber nicht nur die Franzosen waren präsent an ihrer Heimmesse. Škoda brachte einige Schätze aus seinem – übrigens sehr sehenswerten – Museum in Mladá Boleslav nach Paris, so auch den Ferat, ein Sportwagen aus den 1950er-Jahren. Porsche war dabei, Mercedes brachte den C111 mit und aus Japan waren Toyota, Mazda und Mitsubishi vertreten. Cadillac versuchte, mit mässigem Erfolg, den Bogen zu schlagen von einem Eldorado Biarritz zum neuen Elektro-SUV Lyriq. Die Rétromobile, so scheint es, stösst bei den Herstellern auf mehr Interesse als der eigentliche Pariser Autosalon, die «Mondiale de l’Auto».
Hochkarätige Aussteller
Da durfte auch eine ordentliche Portion Nationalstolz nicht fehlen. Diesen handelten die Pariser mit einer Sonderausstellung französischer Formel-1-Autos ab, unter anderem mit dem Ferrari von Alain Prost. Weiter gab es eine Darstellung der Kriegsfahrzeuge zu sehen, dies zu Ehren von Adolphe Kégresse, einem französischen Armee-Ingenieur, dem die Erfindung des Doppelkupplungsgetriebes zugeschrieben wird.
Auch die Händler waren vor Ort. Namhafte Aussteller, die aus der Schweiz nach Paris gereist waren, sind der Zürcher Lukas Hüni und der Waadtländer Christoph Grohe, die beide mit erstklassigen Autos glänzten. Gleich drei Bugatti Type 59, darunter auch der Schweizer Pebble-Beach-Gewinner, waren auf einem einzigen Stand versammelt – eigentlich nur zu Werbezwecken für eine neue, dreiteilige Buchkollektion über den Type 59. Aber bei einem Preis von fast 1600 Euro pro Exemplar – oder knapp 16 000 für die limitierte Sonderedition – darf auch das Werbematerial etwas wert sein.
Exklusive Auktionen
Paris untermauerte auch 2025 seine Position als eine der Klassik-Leitmessen. Nicht nur bei Ausstellung und Verkauf, sondern auch bei den Auktionen. Arcturial als offizieller Auktionator der Messe war dabei, darüber hinaus Gooding & Co., Hagerty mit Broad Arrow, und Bonhams und RM Sotheby’s. Letztere beiden verlagerten ihre prestigeträchtigen Auktionen in stilvolle Locations ausserhalb der Messe – das Grand Palais und den Louvre. Artcurial sorgte mit seinen exklusiven Losen in Halle 3 für volle Ränge. Bei RM Sotheby's wechselte unter anderem der Siegerwagen von Le Mans 1965, der Ferrari 250 LM, für fast 35 Millionen Euro den Besitzer. Broad Arrow glänzte mit dem Bentley Speed Six «Old Number 3» von 1930, der mit einer beeindruckenden Renngeschichte aufwartet.
In den fünf Messetagen – plus der Voreröffnung am Dienstagabend – fanden rund 100 000 Besucher den Weg an die 49. Rétromobile und bestaunten auf 73 000 Quadratmeter Fahrzeuge von 620 Händlern.
Text: Ramon Egger
Bilder: Ramon Egger, Rétromobile
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