Alfa Romeo Montreal – Gran Turismo
- Ramon Egger
- 6. Apr.
- 5 Min. Lesezeit

Der Name kommt nicht von ungefähr. Sondern eben von: Montreal. Für die Weltausstellung in der kanadischen Metropole wurde Alfa Romeo angefragt, ein Auto zu entwerfen, das das Motto «Der Mensch und seine Welt» widerspiegeln sollte. Bloss: Die Zeit war knapp, nur neun Monate blieben noch bis zur Eröffnung. Also reichte man den Auftrag weiter an Bertone, wo sich Marcello Gandini der Aufgabe annahm. Gandini, damals noch keine 30 Jahre alt, hatte zwei Jahre zuvor die Position als Chefdesigner von Giorgietto Giugiaro übernommen, war zum engen Vertrauten von Nuccio Bertone geworden. Und: Er hatte bereits den Lamborghini Miura vorzuweisen.
Auf der technischen Seite musste improvisiert werden. Als Basis diente die Giulia Sprint GT, Gandini hatte allerdings einen Mittelmotor im Sinn, wie ihn der Miura auch hatte. In die Serie schaffte es dieser nicht, die Überbleibsel sind in Form der auffälligen Kiemen in der B-Säule noch zu sehen, die später anstelle der Motorkühlung der Belüftung des Innenraums dienten. Die Reaktionen auf den «Montreal Expo» waren durchwegs positiv. So positiv, dass Alfa Romeo die Umsetzung einer Serienversion in Angriff nahm. Weil diese rasch folgen sollte, gab es auch keinen neuen Motor, sondern den potentesten, den man in der Hinterhand hatte: den V8 aus dem Tipo 33, den Carlo Chitti bei Autodelta entwickelt hatte. Der hatte aber eben keinen Platz hinter dem Fahrgastraum, ausserdem war das Chassis auch nicht auf diese Konstruktion ausgelegt, so dass der Montreal zum Standardantrieb wurde, also: Frontmotor, Hinterradantrieb.
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