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Matra Rancho – Da fehlt etwas

Aktualisiert: 6. Juni


Dodge Charger 225 Slant Six

Noch waren die SUV in Europa kaum etabliert, als Matra 1977 in Genf den Rancho vorstellte. Der Range Rover war als alltagstauglicher Geländewagen erfolgreich, da sah der französische Hersteller Potential für ein günstigeres Pendant. Man nahm den Simca 1100 Pick-up als Basis und verwandelte diesen in ein robust auftretendes Offroad-Fahrzeug – mit grossen Verkleidungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, einem hochgezogenen Dach, Zusatzscheinwerfern und einem Dachträger. 


Was nach Geländewagen aussah, war aber mehr Symbolik als Praxistauglichkeit: Als Motor nutzte man den Simca Poissy, der bereits im Simca 1308 und im Talbot 1510 im Einsatz war. Ein 1.4-Liter-Vierzylinder, entwickelt für Klein- und Kompaktwagen, mit zahmen 80 PS. Auf einen Allradantrieb verzichtete man Kostengründen. Der Matra Rancho war Europas erster Softroader – noch lange bevor der Begriff geläufig war.


🏔️ Sondereditionen mit Offroad-Charaker

Nachdem der PSA-Konzern im Sommer 1978 Chrysler Europa übernommen hatte, wurde der Rancho ab 1979 nicht mehr als Matra-Simca sondern als Talbot-Matra verkauft. Verschiedene Sondereditionen wurden lanciert: 1980 kam der Rancho «Davos» – auch für diesen gab es keinen Allradantrieb, dafür serienmässig Winterreifen, Bodenmatten, Sitzheizung und eine weisse Lackierung.



Im Jahr darauf stellte man den «Decouvrable» vor, bei dem die Seiten- und Heckscheiben durch Zeltbahnen ersetzt worden waren. Der Rancho Grand Raid sollte noch etwas geländetauglicher werden mit Seilwinde, Suchscheinwerfer und Differentialsperre – natürlich wieder: ohne Allradantrieb. Der Rancho X war auf Lifestyle getrimmt mit Metallic-Lackierung, Aluminiumfelgen und Drehzahlmesser.


Über 57 000 Stück des Rancho wurden während sechs Produktionsjahren gebaut, allerdings musste Matra die Produktion der eigenen Modelle per Anfang 1984 einstellen. Auf die Produktionsstrasse kam fortan der Renault Espace.


Text: Kim Hüppin – Bilder: Archiv 



Mehr Hintergründe zum Matra Rancho gibt es in AutoZeit 3/2025 oder mit einem Abonnement unter autozeit.ch/magazin.



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