Matra Rancho – Geländewagen ohne Allrad
- Ramon Egger
- 30. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Noch waren die SUV in Europa kaum etabliert, als Matra 1977 in Genf den Rancho vorstellte. Der Range Rover war als alltagstauglicher Geländewagen erfolgreich, da sah der französische Hersteller Potential für ein günstigeres Pendant. Und präsentierte damit einen Vorläufer auf ein ganzes Segment – dasjenige der Geländewagen ohne Allradantrieb. Matra war bis anhin vor allem bekannt gewesen für Sportwagen, nahm den Simca 1100 Pick-ups als Basis und verwandelte diesen in ein robust auftretendes Offroad-Fahrzeug – mit grossen Verkleidungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, einem hochgezogenen Dach, Zusatzscheinwerfern und einem Dachträger.
Was nach Geländewagen aussah, war aber mehr Symbolik als Praxistauglichkeit: Als Motor nutzte man den Simca Poissy, der bereits im Simca 1308 und im Talbot 1510 im Einsatz war. Ein 1.4-Liter-Vierzylinder, entwickelt für Klein- und Kompaktwagen, mit zahmen 80 PS. Ein Allradantrieb war eigentlich vorgesehen gewesen, aus Kostengründen verzichtete man dann aber darauf und beliess es beim Frontantrieb. Was dem Rancho an Geländetalent fehlte, machte er mit grosszügigem Platzangebot, hohem Nutzwert und einem attraktiven Preis wieder wett. So wurde er in Frankreich schnell zum Liebling von Förstern, Familien und Freizeitabenteurern. Er war Europas erster Softroader – noch lange bevor der Begriff geläufig war.
Möchtest du weiterlesen?
autozeit.ch abonnieren, um diesen Beitrag weiterlesen zu können.