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General Motors Montage Suisse – Detroit an der Aare


Dodge Charger 225 Slant Six

Zwischen Uhren und Maschinenbau schrieb die Stadt Biel, am Südfuss des Berner Juras, ein weniger bekanntes, aber nicht minder faszinierendes Kapitel Schweizer Industriegeschichte: Im Bözingenfeld entstand ab 1935 ein Montagewerk von General Motors das bis zu seiner Schliessung im Jahr 1975 fast 330 000 Fahrzeuge produzierte. Mit amerikanischer Technik und Schweizer Präzision. Das Werk verdankte seine Existenz drei politischen Faktoren: Der globalen Marktpolitik von GM, der Schweizer Wirtschaftspolitik und der klugen Lokalpolitik des damaligen Bieler Stadtpräsidenten Guido Müller.


Hohe Importzölle als Chance

Schon in den 1920er-Jahren strebte General Motors eine breitere Präsenz in Europa an. Die politische Stabilität, Neutralität und wirtschaftliche Sicherheit der Schweiz machten das Land zu einem logischen Standort. Der sozialdemokratische Bieler Stadtpräsident Guido Müller erkannte früh die strategische Chance, die die Niederlassung eines Weltkonzerns für die Region bieten würde. In einem clever geführten Ansiedlungsprozess stellte die Stadt Biel General Motors nicht nur das nötige Land zur Verfügung, sondern sorgte auch für die nötige Erschliessung mit Strasse und Bahn, bot eine schlüsselfertige Fabrik und Steuerbefreiung für fünf Jahre. Die Bieler, schon damals geplagt von einer der höchsten Arbeitslosenquoten in der Schweiz, nahmen die Kreditvorlage der Stadt in einer Volksabstimmung mit überragender Mehrheit an. 

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