top of page

Nissan R32 Skyline GT-R – Godzilla


Edsel Citation 1958

Die Geschichte vom Nissan Skyline beginnt eigentlich bereits im Jahr 1957, als die Prince Motor Company, noch bevor sie dann in Nissan-Datsun aufging, ihn unter diesem Namen lancierte. Den Mythos des GT-R schuf dann aber erst im Jahr 1989: der R32 Skyline GT-R. Das Ziel von Nissan für das Auto war klar definiert: Man wollte den japanischen Motorsport dominieren.


Der Plan ging auf: In der JTCC, der japanischen Tourenwagen-Meisterschaft, trat der R32 Skyline 29 Mal an und siegte 29 Mal. Dasselbe in Australien: Da dominierte der GT-R die legendären Bathurst 1000, so dass ihn die lokale Presse schon bald «Godzilla – The Monster from Japan» nannte. Ein Spitzname, der bis heute geblieben ist. 


Die Basis mit 91 PS

R32 ist natürlich nicht automatisch gleich GT-R. Es gab auch viertürige Varianten, in der Basis mit einem 1.8-Liter-Reihenvierzylinder mit überschaubaren 91 PS. Damit hat aber der Skyline nicht seinen ikonischen Status erlangt, das ist dem RB26DETT zu verdanken, dem legendären Reihensechszylinder mit 2.6 Litern Hubraum und Twinturbo-Aufladung. 280 PS bei 6800 U/min leistete das Aggregat auf dem Papier.


Wie alle japanischen Hersteller zu dieser Zeit, hielt sich Nissan mit den 280 PS an das «Gentlemans Agreement», mit dem man sich darauf verständigt hatte, keine Strassenfahrzeuge mit mehr Leistung zu bauen. Oder eben: nicht mehr Leistung auszuweisen. Denn so genau nahmen es die Hersteller bisweilen nicht mit den Leistungswerten der Motoren, auch Nissan dürfte dem R32 ein paar Pferdchen mehr spendiert haben als offiziell angegeben. So beschleunigte der Skyline in 4.9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 250 km/h.



Ursprünglich hatte Nissan geplant, den RB20-Motor von 2.0 auf 2.4 Liter Hubraum zu vergrössern, so die Leistung auf knapp 320 PS zu steigern, entschied sich dann aber für eine komplette Neuentwicklung: den RB26. Mit einem neuen Motorblock und Zylinderkopf, geschmiedeter Kurbelwelle, zwei Turboladern und sechs Einzeldrosselklappen kam der neue Motor auf eine Leistung von 600 PS. Aber es gab noch mehr Faszinierendes am R32 als den Motor. Da waren auch noch die Vierradlenkung und der Allradantrieb. Das ATTESA E-TS war ein elektronisch gesteuertes System zur Drehmomentverteilung, das im Bedarfsfall Antriebsmoment von der Hinter- auf die Vorderachse transferierte.


Die Varianten bis 2002

Der GT-R bildete die Basis für weiter Ausbaustufen. Nismo, die Rennstportabteilung von Nissan, brachte im Jahr 1990 eine auf 500 Stück limitierte Homologationsserie für die 60 gebauten Rennfahrzeuge. Eine Leistungssteigerung gab es nicht, dafür eine aerodynamische Optimierung und Leichtbauteile. So verzichtete man auf ABS, Heckscheibenheizung und Heckscheibenwischer.



Im Jahr 1993 kam dann der V-Spec, ein Jahr darauf folgte der V-Spec II. Parallel dazu wurde in den Jahren 1991 bis 1994 der N1 gebaut, eine puristische Variante für den Einsatz im Rennsport, ohne Klimaanlage, Radio oder ABS, dafür mit angepasstem Motor und verbesserter Ladeluftkühlung. Den RB26-Motor behielt Nissan im GT-R noch für über ein Jahrzehnt bei. Im Jahr 1995 folgte der R33 Skyline, 1999 kam dann der R34, der vorerst den Abschluss der GT-R-Modelle bildete. Erst 2007 wurde die Bezeichnung wiederbelebt.


Und obwohl Nissan mit dem R35 die ikonische Reihe fortsetzte, verzichtete man unverständlicherweise auf die Bezeichnung «Skyline» und nannte das Modell ganz einfach Nissan GT-R. Auch den legendären Reihensechszylinder gab es nicht mehr, stattdessen kam ein 3.8-Liter-V6 zum Einsatz. Allerdings wurde das Modell nun erstmals auch als Linkslenker gebaut und somit zum globalen Modell. Der Reiz des Exotischen schwand.


Text: Ramon Egger – Bilder: Kim Hüppin



🔐 Die ausführliche Geschichte des Nissan R32 Skyline GT-R, zu unserem Fotomodell und seinem Besitzer Sam Pomarolli gibt es in AutoZeit 3/2025 oder mit einem Abonnement unter autozeit.ch/magazin.

Comments


© 2025 Vollgas Media GmbH

bottom of page