Zurich Classic Car Award – Exil in Zug
- Ramon Egger
- 15. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Weil der Bürkliplatz in Zürich derzeit umgebaut wird, erhielt der Zurich Classic Car Award dieses Jahr Exil auf der malerischen Seepromenade in Zug. Und nicht nur der Austragungsort war neu dieses Jahr, auch die Organisation des Anlasses, die erstmals bei der Schwungrad AG liegt.
Rund 70 Klassiker, vom raren Ferrari 275 GTB bis zum noch rareren Morris Spiaggetta, präsentierten sich bei sehr sommerlichen Temperaturen. Unter der Leitung von Ulrich Safferling bewertete das zwölfköpfige Juryteam Zustand, Historie, historische Relevanz und Know-how der Besitzer. Wie man von der Jury hörte, war dieses Know-how dieses Jahr im Allgemeinen weniger überzeugend als auch schon – trotz hohem Niveau der Fahrzeuge. Und offensichtlich auch hochpreisigerem Niveau als in früheren Jahren, was offenbar so gewollt war.
Neben den sechs Epochen-Kategorien (Vorkrieg, 1950er, 1960er, 1970er, 1980er und Modern Classic) traten die Oldtimer auch noch in den Kategorien «Best Documented Car», «Best Preserved», Schweizer Auto, Publikumsliebling und natürlich «Best of Show» gegeneinander an. Dieser Preis ging an den Ferrari 365 GTC von Adrian-Richard Michel. Bestdokumentiertes Auto und Sieger bei den Vorkriegsfahrzeugen war der 90-jährige SS Fourlight Saloon von André Wallimann. Und auch das Verkehrshaus war vertreten, so fuhr der neue Kurator Guido Voigt mit einem Cadillac Series 314 Golfer Coupé mit dem Kennzeichen «LU 1» in der Kategorie Vorkriegsfahrzeuge auf den dritten Platz.
Wenig Überraschungen gab es bei den Modern Classics, die ersten drei Plätze gingen an Ferrari 512 TR, Mercedes-Benz SL und Porsche 964 Speedster. Hochpreisige Fahrzeuge eben, wie gewünscht. Eine etwas weniger elitäre Wahl wäre im Sinne der vielzitierten Nachwuchsförderung auch nicht falsch gewesen. Oder halt die Schaffung einer zusätzlichen Kategorie für die bezahlbaren, jüngeren klassischen Fahrzeuge.
Nächstes Jahr soll der ZCCA dann wieder in Zürich stattfinden, obwohl sich die Teilnehmer durchaus positiv über den Ausweichstandort mit schöner Piazza und umliegenden Restaurants geäussert hatten. Allerdings ist Zug eben auch nicht Zürich – was sich in den Besucherzahlen sehr deutlich zeigte.
Text und Bilder: Kim Hüppin